Nach einer kurzen Pause entspannt sich Herr Waldi und bedankt sich bei ihr für den Link zu ihrer neuen Website. „Ist ja sehr professionell und ....“ Frau Weise schaut verwirrt zu Herrn Waldi. „Ja, antwortet sie, „unser Fensterputzer ist auch sehr professionell. Aber nicht so professionell wie der Papst.
Freudig begrüßt Herr Waldi Frau Weise mit den Worten: "Ist unsere Jugend nicht super. Wie sich für unser Klima einsetzt." Frau Weise nickt zustimmend. "Schade, dass wir in Deutschland nur 1% der Weltbevölkerung stellen." Den anderen 99% können wir nichts anordnen. Oder glauben Sie, dass die Politik in Asien, Rußland oder USA auf uns hört?“ Herr Waldi schaut verärgert. "Aber einer muss doch mal anfangen." Frau Weise will schnell weiter und ruf beschwichtigend: "Natürlich. Am deutschen Ökowesen soll die Welt genesen. Sie wissen schon."
"Ich bin ein Feind des Christentums", deklamiert Herr Waldi mit großer Geste. "Dann sind sie wohl auch ein Feind des Islam", fragte Frau Weise nach. Herr Waldi schaut irritiert und blaffte ungehalten zurück: "Was denken Sie denn von mir. Ich bin doch nicht Islamophob."
Frau Weise, auf dem Weg zum Flughafen trifft Herr Waldi. „Haben sie keine Flugscham, fragt Herr Waldi. Gerade jetzt, wo uns Corona unsere Grenzen gezeigt hat.“ „Für wen halten sie mich, antwortet Frau Weise, Scham ist doch etwas für Kleingeister oder religiöse Moralapostel. Außerdem bin ich Kosmopolitin. Ich kann doch nicht von einer grenzenlosen Welt reden und mich gleichzeitig schämen, wenn ich mich in die Welt hinaus bewege.
„Es wurde doch mal Zeit, dass unseren alten weißen Männern mal klar gesagt wird, wie wir den Rassismus in Deutschland verharmlosen.“ Dabei lächelte Herr Waldi spitzbübisch. „Finden Sie den Begriff alte weiße Männer nicht rassistisch,“ fragt Frau Weise „Absolut nicht“, versetzt Herr Waldi.
„Wie können Sie denn diese Zuordnung „alte weiße Männer“ gut finden“, fragt Frau Weise. Das ist doch eine bösartige, moralische Stigmatisierung einer großen Gruppe Menschen, die in ihrem Leben dafür gesorgt haben, dass wir heute in einer sozialen Demokratie für alle leben können.“ „Na ja, meint Waldi, alte weiße Männer werden Menschen benannt, die sich nicht schuldig fühlen wollen für die Untaten die sich während ihrer Lebensleistung anhäuften. Die sich häufig auf Kosten der Gemeinschaft ohne entsprechende Leistung bereichert haben. Mit gedämpfter Ironie fragt Frau Weise: „Mir geht das mit geht jungen schwarzen Männern so, die hier ohne entsprechende Leistung auf Kosten der Gemeinschaft leben.“ Empört wendet sich Herr Waldi ab: “Wie können Sie nur eine ganze Gruppe Menschen so unter Generalverdacht stellen. Das ist doch Rassismus.“
Herrliche Sommertage in Italien. Zurück in Hamburg trifft Frau Weise im Café auf Herrn Waldi. Jetzt nur nicht über das Wetter reden. Das Gespräch geht dann so: "Wir durften herrliche Sommertage in Viareggio erleben." Herr Waldi: "Wir hatten hier auch ganz schönes Wetter." – "Nein. Ich meine nicht schönes Wetter. Wir hatten Sommertage. Zehn Tage Sonne von morgens bis abends. Abends am Meer sitzen. Essen. Kühlen Wein trinken. Leicht bekleidet in leichter Luft." Herr Waldi: "Ja hier ist es erst seit 3 Tagen kühl." "Das meine ich doch nicht. Ich meine Sommertage. Mit dem zarten Licht des Südens. Der im Meer versinkenden Sonne. Den schon am Morgen wärmenden Sonnenstrahlen. Ich meine nicht schönes Wetter. Ich meine mediterrane Sommertage." Herr Waldi schaut überlegend. "Ach ja, - mediterrane Sommertage. Als ich vor zwanzig Jahren in Sizilien war, hatten wir auch schöne Sommertage, da waren wir in, wie hieß das noch mal......" „Pardon. Ich muss mal kurz zur Toilette." Über die Kloschüssel gebeugt betätige Frau Weise die Spülung, damit ihr Würgen nicht zu hören ist.